Nach den ultimativen Katastrophen von 1666 und 1689 leben noch etwa 3000 Personen in Worms, viele bedeutende Kultur-Denkmäler sind für immer zerstört.
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Dennoch beginnt die Be-völkerung mit dem Wiederaufbau, der 1725 mit der Fertig-stellung der Dreifaltigkeitskirche seinen Höhepunkt erreicht.
1743 errichtet George II. von England mit einem 70000 Mann starken Heer sein Hauptquartier zu Worms. Hier trifft er auf Maria Theresa und einigt sich mit ihr im Wormser Traktat.
Dreifaltigkeitskirche am Marktplatz
Foto: Stadtarchiv Worms (SAW)
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Während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) wird die Stadt erneut in erheblichem Maße belastet. Ebenso in der Zeit der Revolutions- und Eroberungskriege, in deren Folge 1797 Worms völkerrechtlich an Frankreich fällt. Infolge des Wiener Kongresses fällt Worms 1816 an Hessen.
1832 ziehen Hambacher Festteilnehmer in großen Scharen durch die Stadt. Es kommt zu Misshandlungen an den Juden.
Der Lederindustrielle Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim (1843-1923) nimmt eine herausragende politische, wirtschaftliche und kulturelle Position in der Stadt ein. Außer zahlreichen wohltätigen und sozialen Einrichtungen stiftet er das Kunsthaus, den Heylshof und das Cornelianum.
Cornelius Wilhelm von Heyl (SAW)
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Die Heyl´schen Lederwerke sorgen für einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Am 1. März 1848 überbringt ein Bürgerkomitee die "Wormser Adresse" mit liberalen Forderungen die schon bald erfüllt werden, das Bürgerkomitee tritt als Institution neben den gewählten Gemeinderat.
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Gegen Ende des 19. Jhs. beginnt die Stadt ein neues Gesicht zu entwickeln. Karl Hofmann erbaut zahlreiche Gebäude im Stil der Neoromanik.
Nibelungenturm (Brückenturm)
Beispiel für Wormser Neoromanik
Foto: Stadtarchiv Worms (SAW)
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Darüber hinaus entstehen u.a. der Siegfriedbrunnen, das Hagendenkmal und die Nibelungenbilder des Schmoll von Eisenwerth.
Nach den Wirren des 1. Weltkrieges und dem Abzug der französischen Besatzungstruppen im Jahr 1930 initiiert die Stadt 1937 Hebbelsche Nibelungenfestspiele unter der Schirmherrschaft des Propagandaministers Joseph Goebbels.
Die Reichspogromnacht von 1938 bedeutet das Ende der 1000-jährigen jüdischen Gemeinde in Worms. Die Synagoge brennt nieder.
1945 wird Worms durch Bombenangriffe der Engländer und Amerikaner in Schutt und Asche gelegt. Es folgt der Wiederaufbau und 1999 der Abzug amerikanischer Truppen.
1945, zerstörtes Worms
Foto: Stadtarchiv Worms
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Seit dem Jahr 2000 erinnert sich Worms abermals seiner sagenhaften Vergangenheit, es kommt zu vielfältigen Nibelungen-Aktivitäten: Eröffnung des Nibelungen Museums, Nibelungen Festspiele, Mittelalterliche Märkte, Symposien, Nibelungen-Denkmäler.